“Die hungrigen Raupen”
Julia R., am 7. Oktober 2007 | Kritikenvon Niklas Springer, 9 Jahre
Der auf den ersten Blick harmlos erscheinende Kinderfilm zeigt bei genauer Betrachtung viele grundsätzliche Probleme auf. Angefangen von gesellschaftskritischen Aspekten wie zum Beispiel die Anspielung auf Essstörungen, wie zum Beispiel Magersucht (Andeutung auf die aktuelle Problematik der mageren Models) oder Fettsucht. Andererseits spielt der Film auch auf die wachsende Hungerproblem in der Dritten Welt an. Die großen, starken Raupe - die die Menschen der Industriestaaten symbolisiert - fresst die armen, schutzlosen, kleinen - welche die Menschen der Dritten Welt darstellen - das gesamte Nahrungspotential weg, und fördern somit Habgier und Futterneid. Weiters wird das Verhältnis der Anzahl der armen und reichen Menschen und das damit verbundene Ungleichgewicht der Nahrungsaufteilung eindrucksvoll aufgezeigt.
Außerdem spielt der Kurzfilm auf die Wassernot in manchen Regionen - und die damit zusammenhängende Austrocknung der Seen - an.
Seen werden ausgetrunken, jegliche Natur auf ihrem Weg wird von den Raupen ohne Rücksicht auf Verluste weggefressen! Daraus ergibt sich die Darstellung der zunehmend zerstörteren Natur durch Menschenhand - zum Beispiel die Vernichtung des Regenwaldes.
In der nur eineinhalb minütigen Vorstellung werden soviele Themen angesprochen, was symbolisch für den Zeitdruck und die Hektik unserer modernen Leistungsgesellschaft ist. Eine zerstörische Sequenz folgt unaufhaltsam der nächsten. Die schnelle Hintergrundmusik unterstreicht die Rastlosigkeit der Menschen.
Die Hauptaussage des Filmes ist allerdings - wie man deutlich erkennen kann - die ständige Unzufriedenheit und das unaufhörliche immer mehr Wollen der Industriestaaten, mit dem sie alles zerstören. Trotz alldem werden diese immer größerer werdenden Probleme unter den Tisch gekehrt und verschwiegen. An diese Problematik knüpft der Kurzfilm als Metapher, auf sehr intelligente und geschickte Weise, an. Dieser Film ist also eine kindliche Darstellung eines großen und sich immer weiter ausbreitenden Problems.
Das ist die eine Interpretation, eine andere wäre einfach folgende:
Dem 9-jährigen Niklas Springer wurde beim Plastelinspielen langweilig.
Verfasser: Kerstin Pfeffer, Julia Resetarits
15.Oktober 2007 , 20:23
Ich habe den Film schon fünf mal gesehen und ich weiß, dass der Nikl ganz
etwas anderes gemeint hat.